Unsere Esel

 

Mit unseren beiden hauseigenen Eseln Jule und Linda lernen die Kindern den verantwortungsvollen Umgang mit Tieren. Sie üben sich in Achtsamkeit und stärken ihr Selbstvertrauen.

Eselstall und Auslauf sind unmittelbar in den Garten integriert, so dass die Kinder täglich an Fürsorge und Pflege teilhaben. Sie dürfen tatkräftig mit anpacken, d. h. sie dürfen gemeinsam mit einem Erwachsenen die Tiere füttern, striegeln, den Stall ausmisten und sogar reiten.

 

Natürlich haben die  Esel auch an den Wochenenden Hunger und Durst. Freiwillige Eltern kümmern sich um Futter, Wasser und Streicheleinheiten und immer wider freuen wir uns über schöne Erlebnisse, von denen uns berichtet wird.  Das kleine Esel 1x1 stellen wir natürlich zu Verfügung.

Eselhaltung im Waldorfkindergarten Diepholz

 

1. Artgerechte Tierhaltung

2. Hygienemaßnahmen

3. Einverständniserklärung der Eltern und Regeln

4. Pädagogischer Einsatz im Kindergartenalltag

 

 

1. Artgerechte Tierhaltung

Die 2 Esel sind über den GUV versichert und haben einen Equidenpass.

Sie haben freien Zugang zum Wasser und erhalten Nahrung, die zu

Erhaltung ihrer Gesundheit wichtig ist. Sie haben einen großen Stall, in

den sie sich je nach Witterungsverhältnissen zurückziehen können. Ein

gepflasterter Paddock grenzt direkt an den Stall an. Ebenfalls können sie

sich auf einer Wiese frei bewegen. Dort gibt es Beschäftigungsmaterial.

Sie finden viele Äste zum kauen und können auf verschiedenen Ebenen

laufen, da sich ein Hügel auf ihrem Gelände befindet. Sie werden von

einer Hauptbezugsperson versorgt, die einen Sachkundenachweis in

Eselhaltung absolviert hat. Des weitern unterstützen einige Kolleginnen

die Versorgung der Esel. Diese haben einen Eselkurs besucht, der die

wichtigste Sachkunde enthält.

Am Wochenende werden die Esel von Eltern versorgt, die vorher

eingewiesen wurden. In den großen Ferien nehmen Eltern die Esel in

Pflege, die einen geeigneten Platz für sie haben. Sollte es in einem Jahr

keine solche Unterbringungsmöglichkeit geben, verbleiben sie im

Kindergarten und eine entsprechende Versorgung durch einen

Ferienplandienst von Eltern ist eingerichtet.

 

2. Hygienemaßnahmen für Tier und Mensch

Die Esel werden regelmäßig entwurmt und tierärztlich versorgt. Im

Abstand von 6- 8 Wochen kommt der Hufschmied.

Parasiten wie Flöhe werden sofort behandelt. Der Stall wird täglich vom

Kot befreit. Die Esel haben saubere Trinkeimer.

Die Eselweide wird regelmäßig abgeäppelt.

Die Kinder werden angehalten, sich nach dem Eselkontakt die Hände zu

waschen. Das Futter der Tiere hat in einem abgetrennten Bereich des

Stalles einen sicheren Platz.

 

3. Einverständniserklärung und Regeln im Umgang mit den Eseln

Die Eltern füllen einen Bogen aus, der beinhaltet, dass die Kinder an den

tiergestützten Aktivitäten teilhaben dürfen.

Zu den Regeln gehören:

- Kein Kind darf alleine in den Eselbereich, der durch einen Zaun klar

vom Spielgelände abgetrennt ist.

- Nur in Begleitung eines Erwachsenen dürfen die Kinder zu den Eseln.

Dabei werden sie immer wieder darauf hingewiesen Abstand zum

Hinterteil des Tieres zu halten. Hier ist die größte Gefahr getreten zu

werden (Tier kann sich erschrecken…)

- Kinder ab 4 Jahren dürfen bei der Eselpflege mithelfen. Hier erfahren

sie viele Details, die wichtig für die Pflege sind, zum Beispiel welche

Bürste für welches Teil des Esels ist.

- Jüngere Kinder helfen den Stall ausmisten, Füttern und Wasser geben

- Alle Kinder dürfen geführt auf dem Esel reiten. Dabei trägt der Esel

einen Haltegurt und die Kinder haben direkten Körperkontakt zum

Tier.

- Beim Hufe auskratzen ist darauf zu achten, den Kopf nicht direkt am

Huf zu haben.

- Beim Führen der Esel gilt, sollte das Tier losgaloppieren wollen, sofort

loslassen.

- Füttern auf der flachen Hand

- In den Eselbereich nur mit festem Schuhwerk

 

4. Pädagogischer Einsatz im Kindergartenalltag

Die Kinder werden aktiv in die Eselpflege mit eingebunden. Sie dürfen

striegeln, Hufe auskratzen, ausmisten, füttern und Wasser geben. Ganz

wichtig ist der respektvolle Umgang mit den Tieren. Die Kinder dürfen die

Esel kraulen mit ihnen kuscheln, solange es die Tiere zulassen. Sollte ein

Tier nicht mehr wollen, wird das Tier in Ruhe gelassen und darf sich

zurückziehen. Für das Erkennen der Bedürfnisse der Tiere ist

selbstverständlich der Erwachsene zuständig. Die Kinder dürfen die Esel

auf der Weide führen.

Sie dürfen auf dem Esel geführt reiten. Dies stärkt ihren

Gleichgewichtsinn. Vom Heuboden wird Heu runtergeworfen und wer

mag darf von den Sprossen der Leiter auf die Heuballen springen. Hier

wird Mut, Kraft und Überwindung gebraucht.

All diese Tätigkeiten finden nur in Begleitung eines Erwachsenen statt. Die

Kinder werden ihren Fähigkeiten und ihrem sich selbst Zutrauen

entsprechend unterstützt. Die Freude an der Arbeit mit den Tieren steht

im Vordergrund.

Die Kinder machen im Umgang mit den Eseln viele verschieden positive

Erfahrungen:

Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein werden gestärkt

Die Sinne werden gepflegt

Achtung vor dem Lebewesen wird gefördert

Der Jahreslauf wird nochmal auf eine andere Art erlebt

Die Kinder lernen ihrem Alter entsprechend Verantwortung zu

übernehmen. Sie spüren das „Gebraucht werden“.

Sie haben ein echtes Erleben mit dem Tier.

Sie überwinden Ängste und stellen sich Herausforderungen

Sie werden in einer Kleingruppe wahrgenommen und individuell ihren

Fähigkeiten entsprechend gefördert.

Kurzum: Es macht Spaß mit den Eseln zu arbeiten und es ist etwas ganz

Besonderes!

Sandra Mangels Juli 2023